Wassereintritte bei einem Metalldach
Wassereintritte bei einem Metalldach
Dachkonstruktion
Bautechnische Beratung
Büchlberg
Bei den hier betrachteten Dachflächen handelt es sich um einen Altbau mit jeweils unterschiedlichen als Metalldach erstellten Flächen, die teilweise vor ca. 20 Jahren errichtet wurden, teilweise jedoch auch deutlich älter sind. An diversen Stellen kommt es nach Schneefall und Starkregenereignissen zu Wassereintritten. Die Dachkonstruktion besteht aus einer Holzkonstruktion mit Holzschalung auf der außen dann eine selbsttragende Metalldeckung aufliegt (Stahltrapezprofile bzw. Aluminiumtrapezprofile). Die Dachneigung ist vergleichsweise gering.
Aufgabenstellung
Die Ursachen der Wassereintritte sollten festgestellt werden und eine Schätzung der Sanierungskosten abgegeben werden.
Feststellungen zum Metalldach
Die Wassereintritte sind im Wesentlichen auf folgende Ursachen zurückzuführen:
- Die Dachflächen über den unter den Dächern verlaufenden Fahrstraßen wurden erst nachträglich zwischen die bereits vorhandenen Dachflächen der angrenzenden Produktionshallen errichtet. Die alten Entwässerungseinrichtungen (normale vorgehängte Dachrinnen) wurden damals offenbar belassen. Zusätzlich zu den anfallenden Wassermassen aus den Dächern der Produktionshallen werden heute zusätzlich die Dachflächen der Fahrstraßen in diese Rinnen entwässert. Die Rinnen sind damit deutlich unterdimensioniert.
- Die alten vorgehängten Dachrinnen werden typischerweise bemessen auf die „normalen“ Regenereignisse (5-jähriger Bemessungsregen). Bei Starkregenereignissen darf Wasser planmäßig über die Rinnenaußenkante übertreten. So oder so kommt es dann zu Wassereintritten im Bereich der Fahrstraßen. Durch die zusätzliche Entwässerung der Dachflächen der Fahrstraßen in die gleichen Rinnen wird dieses Problem verstärkt, so dass heute offenbar vergleichsweise häufig die Rinnen überlaufen.
- Zwischen den einzelnen Metalldach-Dachflächen, jeweils oberhalb der vorhandenen Regenrinnen, sind teilweise nur geringe Spalte von wenigen Zentimetern Bereite vorhanden. Bei Schnee bzw. Eisbildung auf den Dachflächen kann dieser über die schmalen Spalte nicht in die Rinnen rutschen und behindert zusätzlich die Entwässerung der Dachflächen. Wasser (Regen, abtauender Schnee etc.) staut sich vor diesen Barrieren auf und tritt dann offenbar auch über die Dachflächen selbst in die Gebäude ein. Die vorhandenen Metalldach-Dachflächen mit selbstragenden Metalldeckungen können planmäßig nur regensicher ausgebildet werden, jedoch nicht wasserdicht. Kommt es zu Wasseranstau auf dem Metalldach, tritt das Wasser dann über die Überlappungen und Befestigungspunkte der Dachflächen ein. Die vorhandene Rinnenheizung, die auf dem Rinnenboden der Dachrinnen liegt, kann nicht wirksam zu einem Abtauen der sich über den schmalen Spalten aufstauenden Schnee- und Eismassen beitragen.
- Des Weiteren sind an mehreren Stellen ungenügende Detailausbildungen der Verblechungen in Anschluss- und Abschlussbereichen vorhanden. Teilweise sind auch unsachgemäße Nachbesserungen von Fehlstellen in den Dachdeckungen (z. B. mit Silikon aufgeklebte Blechstückchen, Abklebungen mit Klebebändern) vorhanden.
Sanierung
Zur Sanierung sind im Wesentlichen folgende Maßnahmen erforderlich:
- Berechnung der erforderlichen Entwässerungsleistungen der Entwässerungseinrichtungen (Rinnen, Entwässerungsleitungen, Vorflut).
- Planung des Einbaus neuer Dachrinnen (bemessen als innenliegende Rinnen, die auf einen Jahrhundertregen zu bemessen sind).
- Änderung der Dachdeckung, so dass ausreichend große Spalte zwischen den einzelnen Dachteilen entstehen, so dass abrutschender Schnee und Eis planmäßig bis in die Rinnen gelangen.
- Einbau einer Rinnenheizung, um anfallenden Schnee in den Rinnen schnell abtauen zu können.
- Überarbeitung kritischer Detailpunkte durch Erneuerung der jeweiligen Verblechung und Überarbeitung unsachgemäßer Nachbesserungen in den Flächenbereichen der Dachflächen z. B. mit einer Flüssigkunststoffabdichtung.